Ausbildungskonzepte
Dies sollte man beachten:
Jägerprüfung und Führerschein haben Gemeinsamkeiten. Damit ist nicht der Lernaufwand und das hohe Prüfungsniveau bei der Jägerprüfung gemeint. Aber: in der Regel nimmt der Kandidat oder die Kandidatin jeweils an einem Kurs teil und legt dann eine Prüfung ab. Diese Prüfung macht man in der Regel einmal im Leben.
Für beide beginnt auch nach der Prüfung die Praxis. Doch während dies beim Autofahrer mehr oder weniger in der Anonymität geschieht, wird der Jungjäger von seinen erfahrenen Kollegen beäugt. Was kann die oder der „neue“, lautet immer wieder die umgestellte Frage.
Weder Fragestellungen, noch die Schlussfolgerungen sind immer fair, aber an dieser Stelle scheiden sich die Geister. Um so wichtiger ist es für den angehenden Jäger oder für die angehende Jägerin, sich nicht von Parolen und falschen Ratschlägen blenden zu lassen.
Wie gesagt: eine Jägerprüfung macht man einmal im Leben. Welche Grundlage man für seinen Start in die Jägerpraxis hat, ist immer abhängig von dem Können der Ausbilder, dem Umfeld und der Begleitung ins Jägerleben –sprich in die Welt der Praxis.
Deshalb sollte jeder Kandidat von vorn herein zumindest die unterschiedlichen Ausbildungssysteme kennen und Vor- und Nachteile abwägen.
Die Beschreibung der nachfolgenden Konzepte, sowie die Seiten Fragen zur Ausbildung und Checkliste können bei der Entscheidung eine nützliche Hilfe sein.
Darstellung von Ausbildungsvarianten:
Für die Vorbereitung zur Jägerprüfung werden zwei Grundkonzepte angeboten. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurden zunächst Kurse von Jagdvereinen, bzw. Kreisjägerschaften angeboten. In den letzten zwanzig Jahren kamen immer mehr professionelle Jagdschulen hinzu, die ebenfalls diese Ausbildung anbieten. Am Ende dieser Seite wird nochmals eine dritte Variante vorgestellt.
Die Ausbildungsmethoden werden diskutiert. Viele Jägerinnen und Jäger, die nach der seitherigen Methode im Verein geschult wurden, sehen jedoch verächtlich über die Schulter, wenn sich ein Jäger nähert, der seine Ausbildung in der Jagdschule absolviert hat. Andererseits sind die Erfolgsquoten bei der Prüfung von Absolventen der Jagdschulen sehr hoch und das muss irgendwie seine Ursache haben.
Aus Sicht und persönlicher Erfahrung des Verfassers dieser Seite kommt es vor allem auf die Qualität der Ausbildung an, gleich ob Jagdschule oder bei der Ausbildung im Verein. Kenntnisse über die etablierte Jungjägerausbildung bei zwei Vereinen haben gezeigt, dass dort ein riesiges Qualitätsgefälle bei der Ausbildung festzustellen war, das sich regelmäßig in der Durchfallquote niederschlägt.
Das Gleiche gilt für Jagdschulen. Jagdschule ist eben nicht Jagdschule und eine Ausbildung nach dem Motto „Geiz ist geil“ oder „Jäger in drei Tagen“ auszuwählen, ist nicht zu empfehlen.
Folgende Ausbildungsvarianten werden angeboten, wobei keine Gewähr auf Aktualisierung, Änderung oder Vollständigkeit gewährt werden kann:
Die Ausbildung im Verein dauert deutlich länger, als bei der Jagdschule, ist aber in der Regel kostengünstiger. Bei längerer Anfahrt zum Kurs fallen jedoch nicht unerhebliche Fahrtkosten an. Vorsicht mit „versteckten Kosten“ beim Kostenvergleich.
Ein wesentlicher Vorteil der Jagdschule ist die Dauer der Ausbildung. Diese Variante wird daher häufig von zahlreichen Berufstätigen, aber auch von Kandidaten gewählt, die sich aus anderen Gründen nicht über Monate terminlich binden wollen.
Ein Nachteil liegt darin, dass kein Anschluss an die Jägerschaft vorhanden ist, da kein Verein hinter der Ausbildung steht. Vorsicht bei Billig-
Angeboten. Eine gute Jagdschule hat ihren Preis, der sich in der Regel auch in der Qualität niederschlägt.
Das Oberhessen-Modell wurde eingeführt, um den Faktoren Qualität, Zeit und Kosten Rechnung zu tragen. Der Anlass für die Einführung des Kriteriums „Qualität“ bei der Ausbildung war die Kenntnis über regelmäßigen hohen Durchfallquoten bei anderen Ausbildungsmethoden.
Hinzu kommt die Besonderheit, dass den Prüflingen nach der Jägerprüfung praktische Veranstaltungen angeboten werden, die für die frisch gebackenen Jäger wichtig sind.
Die Erfolgsquote bei der Prüfung mit 100 % seit 2005 spricht für sich.
Weiterer Vorteile des Oberhessen-Modells sind die Angebote zum Festpreis ohne versteckte Kosten, die Integration in die Jägerschaft und auf Wunsch Vermittlung von Jagdgelegenheiten.
Nach der Prüfung hat jeder Kandidat die Möglichkeit der Evaluation, d.h. die Ausbildung anonym zu bewerten, Wünsche zu äußern oder Kritik zu üben.
Nicht ohne Grund scheut sich ein großer Anteil der Anbieter davor, sich von den Prüflingen bewerten zu lassen.
Ausführliche Informationen zur Ausbildung nach dem Oberhessen-Modell, Prüfungsstatistiken, sowie Lehrgangstermine erhalten Sie unter:
http://www.jaegervereinigung-oberhessen.de/cms/jaegerpruefung.php